Diese Langlauf-Tour durch den Hochschwarzwald ist der Klassiker unter den deutschen Skiwanderwegen. Von Schonach nach Multen-Belchen ist er seit 1974 ausgeschildert und wird für die klassische Langlauftechnik gespurt sobald es die Schneelage erlaubt. Seit dem gibt es auf der 100 km langen Strecke auch den legendären Rucksacklauf, sofern Schnee liegt …
Ende März 2008 gab es im Schwarzwald einen späten Wintereinbruch mit viel Neuschnee und anschließend schönstem Frühlingswetter. Also steigen wir samstags früh in den Inter-Regio nach Triberg und fahren noch ein kurzes Stück mit dem Bus nach Schonach. Am späten Vormittag starten wir auf den Loipen des traditionsreichen Wintersportzentrums und laufen, mit etwas Auf und Ab, hinauf zum 1149 m hohen Brend. Von dort können wir am Horizont schon den, noch über 50 km entfernten, Feldberg erkennen. Im weiteren Streckenverlauf hat die Frühjahrssonne dem jungen Schnee schon ziemlich zugesetzt. Es geht weiter auf und ab, mehr oder weniger, entlang der Schwarzwaldhochstraße, bis zum Thurnerpass. Dort hat es mehr Schnee und die Sonne steht mittlerweile schon tief. Wir sind vom Frühling in den Winter gelaufen. Vom Thurner führen uns bestens präparierte Loipen zu unserem Tagesziel, dem gemütlichen Wanderheim Berghäusle.
Nach einer klaren Nacht fahren wir auf eisigen Spuren hinunter nach Hinterzarten. In dem Kurort ist am frühen Sonntagmorgen noch gar nichts los. Von hier gehts hinein ins Feldbergmassiv. Zwar haben wir bereits am Vortag kaum andere Langläufer gesehen, waren aber immer dicht an der Zivilisation. Jetzt dagegen, vorbei am Mathisweiher zum Rinken, fühlen wir uns ganz tief im eisigen Nirgendwo. Erst nach dem steilen, nicht maschinell gespurten Schlussanstieg auf den Höhenzug des Feldbergs, kommen wieder Mitmenschen in Sicht. Bei nun wieder frühlingshaften Bedingungen fahren wir mit unseren Backcountry-Skiern vom Grüblesattel direkt hinunter zur Todtnauer Hütte und legen dort eine verdiente Mittagsrast ein. Bei entsprechender Sicht kann man von hier die Alpen sehen. Richtig wuselig wird es dann um das urige Gasthaus Stübenwasen herum, aber ab dem Notschrei sind wir wieder alleine unterwegs. Was sicher auch daran liegt, dass die Schneeauflage zum Wiedener Eck hin immer dünner wird. Die letzten Kilometer, über die Hohtannhütte nach Multen, versprechen zwar wieder gutes Langlaufgelände, aber wir steigen am Wiedener Eck in einem holländischen Blumentransporter. Der brachte uns flott hinunter ins Münstertal und von dort ging es “zügig” wieder nach Hause.
Neben der Seite der AG Skiwanderwege Schwarzwald gibt es hier noch einige schöne Berichte über die Tour mit zahlreichen Tipps:
NZZ: Hundert Kilometer Einsamkeit
GEO: Ein Langlaufneuling unterwegs auf dem längsten Skiwanderweg im Schwarzwald
OUTDOOR-MAGAZIN: Fernskiwanderweg & Rucksacklauf im Schwarzwald
Leider gibt es den genauen Track des Skifernwanderwegs nur in 8 Etappen aufgeteilt. Dafür sind diese jeweils sehr gut beschrieben: