Gjendesheim, Glitterheim, Gjendebu, Memurubu, Leirvassbu, Spiterstulen. Auf unserer Skiwanderung durchs Jotunheimen-Gebirge haben wir diese sechs bewirtschafteten Hütten besucht. Weil sie nicht nur für Skiwanderer, sondern auch für Skitouren-Geher auf der Norwegian Haute Route (Høgruta i Jotunheimen) interessant sind, will ich sie einmal genauer vorstellen.
Am allerbesten haben uns die DNT-Hütten Gjendesheim und Glitterheim gefallen. Sie lassen eigentlich keine Wünsche offen. Es gab reichliches und leckeres Abendessen – wie auf allen Hütten auf Wunsch auch vegetarisch. Das Frühstücksbuffet war so reichhaltig, dass man sich kaum entscheiden konnte. Unter anderem gab es Birchermüsli, Obst, Rührei mit Speck, Lachs usw. Wie auf allen Hütten, konnte man sich für unterwegs soviel einpacken wie man wollte. Dafür gab es immer Butterbrotpapier. Außerdem ist auf den DNT-Hütten Tee, Kaffee, Kakao und Wasser den ganzen Tag über frei.
Beide Hütten bieten eine großzügige, gemütliche Lounge mit Kamin und traumhafter Aussicht. Die Zimmer waren gemütlich, Duschen und WC modern. Im Gegensatz zu den meisten anderen Hütten, ist Gjendesheim auch im Winter meist mit dem Auto erreichbar. Es hatte dort WLAN und Netz. In Glitterheim, aufgrund der abgelegenen Lage, jedoch weder WLAN noch Netz.
Die Memurubu fanden wir auch einwandfrei. Abendessen und Frühstück waren prima. Es gab zwar kein WLAN, aber schwaches Netz. Diese privat bewirtschaftete Hütte war allerdings die teuerste von allen Hütten auf unserer Runde.
Die vom DNT betriebene Gjendebu war etwas uriger. Etwas nachteilig empfanden wir, dass die Schlafräume in einem anderem Haus waren und dass nur dort eine Toilette war (Plumpsklo). Aber es gab auch dort sehr leckeres und reichliches Essen, ebenso das Frühstück. Allerdings kein WLAN und kein Netz.
Während ich den zuvor beschriebenen Hütten die Note Eins gebe, erhalten die beiden nun folgenden lediglich eine Zwei. Die Leirvassbu ist recht groß und mehr hotelartig. Das Essen war nicht ganz so lecker und auch nicht so reichlich wie auf den anderen Hütten. Ebenso das Frühstück, es gab z.B. überhaupt kein Obst. Vielleicht hatte es damit zu tun, dass die zuvor private Leirvassbu sehr kurzfristig vom DNT übernommen wurde und bei uns erst den zweiten Tag in DNT-Regie geöffnet hatte. Es gab dort übrigens kein WLAN aber gutes Netz.
Die privat betriebene Unterkunft in Spitterstulen ist ebenfalls recht groß. Die Zimmer befinden sich alle in anderen Gebäuden. Das Essen war solala und auch das Frühstück vergleichsweise nur mäßig. Die Abrechnung war dort etwas kompliziert, so wurde z.B. das Lunchpaket nach Zahl der Brotscheiben separat berechnet. Trotzdem war diese Hütte mit Abstand am preiswertesten. Dort gab es sowohl Netz als auch WLAN. Spitterstulen ist je nach Schneelage auch über die Straße erreichbar.
Insgesamt sind die bewirtschafteten Hütten in Norwegen deutlich teurer als wir es von den Alpen kennen, aber man bekommt deutlich mehr geboten. So haben wir als DNT-Mitglieder auf den DNT-Hütten für die Halbpension ca. 100 € pro Person bezahlt. Die DNT-Mitgliedschaft lohnt übrigens schon ab zwei Übernachtungen. Soweit ich gesehen habe gab es auf allen Hütten, gegen Bezahlung, die Möglichkeit die Sauna anzuwerfen. Somit handelt es sich eigentlich mehr um Mountain-Lodges als um Berghütten. Lediglich die Zimmer – i.d.R. mit zwei Etagenbetten – sind eher zweckmäßig eingerichtet.
Da wir unsere Runde noch vor Ostern, direkt zur Saisoneröffnung gemacht haben, waren ausser uns nur höchstens ein Dutzend andere Gäste auf den Hütten. Nur die Leirvassbu scheint für Skitouren besonders beliebt zu sein, dort war es recht voll. Überhaupt scheint mir die Jotunheimen Haute Route ein heisser Tip als mehrtägige Skitour zu sein. Wie gesagt, wir haben eine mehr taloriente Skiwanderung mit Backcountry-Ski gemacht (siehe Tourenbericht).