Mit dem Outback 68 Crown verspricht Fischer einen Offtrack-Ski für wechselnde Geländebedingungen. Dank der kürzeren Längen sollen diese Backcountry-Ski auch abseits der Spur einfach zu steuern und zuverlässig beim Bremsen sein.
Soweit der Werbetext, in der Praxis waren wir mit der 179 cm langen Version in überwiegend flachem Gelände unterwegs. Diese Länge wird von Fischer für ein Körpergewicht von 65-89kg empfohlen. Bei unserem Gewicht von 66 und 80 kg (jeweils mit Kleidung und Tagesrucksack) sollte dies passen.
Zunächst ging es testhalber kurz in die Loipe, aber bei einem Sidecut von 68-59-64 mm klappt dies in einer frisch maschinell präparierten Spur nicht wirklich gut. Dafür sind sie doch eine Idee zu breit, so dass wahlweise die Schuppen nicht richtig greifen oder die Flanken bremsen. In einer ausgetretenen Spur klappt das dagegen deutlich besser. Im Vergleich zu der frisch präparierten Loipe ging es bei uns nebendran auf dem gewalzten Schnee, erheblich flotter voran. Hier zeigte die 85cm lange Steigzone auch bei 66 kg Gewicht ordentlich Griff. Wie bei Fischer üblich sind die scharfkantigen Schuppen in den Belag geschliffen und nicht, wie bei manch anderen, nur thermisch gepresst. Dies sorgt für den bei Fischer-Ski gewohnten guten Grip.
Aber die Outback sollen ja für den Einsatz abseits der Spur sein. Zudem lockten 20cm Neuschnee vom Vortag. Für meinen Geschmack war solch eine Schneehöhe für diese Skibreite allerdings schon deutlich zu viel. Die Ski sind mir einfach zu tief eingesunken, so dass das Spuren recht mühsam war. Mit den breiteren Rossignol BC90, die wir an diesem Tag ebenfalls im Einsatz hatten, ging das erheblich einfacher. Ähnlich verhielt es sich beim Abfahren im tiefen Schnee. Trotz ihren geringen Länge mussten die Outback sehr sorgfältig gesteuert werden. Dies ist bei einem Ski dieser Breite auch nicht anders zu erwarten. Logischerweise machte auch hier der breitere Rossignol BC90 deutlich mehr Spaß. Daran ändert auch der von Fischer angepriesene „Nordic Rocker“ des Outback nichts. Allerdings kann ich diesen Rocker an der Biegelinie auch nicht erkennen. Bei den 179 cm langen Outback befindet sich der Auflagepunkt 13 cm hinter der Skispitze, ein üblicher Wert für Backcountry-Ski.
Bei anderer Gelegenheit habe ich den Outback auf einer bergigeren Tour, mit leicht angetautem Altschnee, getestet. Bei diesen idealen Bedingungen funktionierte er sowohl im Aufstieg, wie auch bei der Abfahrt, bedeutend besser. Allerdings habe ich hier keinen Vorteil gegenüber einem breiteren Ski, wie z.B. dem Rossignol BC90, gesehen. Mit einem breiteren Ski macht mir das Abfahren einfach mehr Spass und im Aufstieg spüre ich mit breiteren Ski keinen Nachteil.
Den nächsten Einsatz hatten die Outback dann in ihrem Lieblings-Terrain: Mittelgebirgs-Skiwanderungen auf selbstgespurten, teils plattgetretenen Waldwegen, mit gelegentlichen Ausflügen ins ungespurte Gelände. Früher war ich bei solchen Touren mit Langlaufskiern unterwegs, nun mit den Outback 68 ging es zwar etwas langsamer, aber deutlich komfortabler voran. Bei Anstiegen hatte ich mehr Grip und bergab, auf teils vereisten Wegen, ließen sich die Ski dank Stahlkanten erheblich besser beherrschen.
Fazit: Ich sehe den Outback 68 für Skiwanderer als empfehlenswerte Alternative zu Langlaufskiern. Er bietet bergauf einen besseren Grip und durch seine Breite, sowie die geringere Länge, lässt er sich bergab besser beherrschen als Langlaufski. Für ausgesprochene Querfeldein-Touren, insbesondere in bergigem Gelände, ist er dagegen weniger geeignet.