Die einfache Skiwanderung über die Bernina-Passhöhe bietet ein beindruckendes, hochalpines Ambiente, das wir trotz der leichten Erreichbarkeit völlig alleine genießen durften. Nur vereinzelte Snow-Kiter haben wir in der Ferne gesehen.
Abgerundet wird das Ganze mit der – für Mehrtagesgäste kostenlosen – Fahrt mit der Bernina-Bahn. So lässt sich, je nachdem an welcher Station man die Tour beginnt, die Streckenlänge nach Belieben variieren. Wir waren Anfang März 2017 zum Langlaufen im Oberengadin und benötigten davon etwas Erholung, weswegen wir uns den kompletten Aufstieg ersparten und bis zur Station Bernina-Hospiz fuhren.
Nachdem es unten in Pontresina noch windstill war, empfing uns oben am Pass eine kräftige Bise. Aber gut eingepackt, mit der Sonne im Gesicht und dem Wind im Rücken, war es ein Genuss fast von selbst über den hartgepressten Schnee bis zur südlichen Staumauer des Lago Bianco zu gleiten.
Vom höchsten Punkt der Tour ging es auf gutem Firn sanft bergab, bis wir die Bahnlinie querten und zum Pru del Vent aufstiegen. Mit den Backcountry-Skiern mussten wir für die wenigen Höhenmeter auch keine Felle aufziehen. Auf dem Hügel wehte nur noch ein laues Lüftchen und die Märzsonne hatte die Schneemengen hier schon deutlich dezimiert.
Die letzten Meter hinunter zur Bahnstation Alp Grüm sind recht steil, ließen sich aber auch gut zu Fuß gehen. Wenn man dann die Tour, auf der sonnigen Terrasse der Alp Grüm, bei einem Kafi ausklingen lässt und dabei hinunter ins grüne Puschlav blickt, wähnt man sich schon fast im Tessin.