ERFAHRUNGSBERICHT – Auf der Suche nach der eierlegenden Wollmilchsau

Ein subjektiver Vergleichstest: Breite Backcountry-Ski
Fischer S-Bound 112
Rossignol BC 110
Madshus Annum 78  /  Madshus Panorama M78

Dazu ein Vergleichstest: Backcountry-Skischuhe für N75-Bindungen
Alpina Alaska 75
Crispi SVARTISEN 75 GTX
Fischer BCX Transnordic 75
Rossignol BC X-11
Rossignol BC X-12

Und ein Erfahrungsbericht: Voilé 3-Pin Cable Traverse Bindung inkl. Voilé Harscheisen

Wie alles begann

März 2020, Beginn der Pandemie. Trotz Einschränkungen wollte ich weiterhin auf Brettern Spaß im Schnee genießen. Vor der Haustür lagen ungefähr 5cm Schnee auf der Straße und ich kramte meine Salomon XADV88 mit Salomon XADV-Bindung raus. Die hab ich vor Jahren mal aus Neugier gekauft. Also direkt vor der Tür die Ski angeschnallt und die Straße entlang zu den angrenzenden Feldern. Traumhaftes Wetter, kein Wind, nur Sonne und blauer Himmel. Aber etwas kälter hätte es sein können. Nach einer ausgiebigen Runde kam ich auf dem letzten bisschen Schneematsch zurück nach Hause. Meine Erkenntnis: Skilaufen im flachem Gelände kann auch Spaß machen und 5cm Neuschnee reichen zur Not auch.

Ich war begeistert und wollte das ausbauen. Jedoch haben mich meine Recherchen im Internet  leider nicht recht zufriedengestellt. Dann hab ich Roger von backcountry-ski.com angemailt und wir haben uns spontan in der Rhön getroffen. Da konnte ich einige Ski von ihm testen. Als Schuh hatte ich meinen alten, ledernen Telemarkstiefel dabei. Praktischerweise hatten die Ski von Roger die passende N-75 Bindung  Ich war begeistert und erstaunt welch ein Unterschied bei den Skiern zum Vorschein kam. Danach forschte ich erneut im Netz. Mein Wunsch: Ein Ski, mit dem ich sowohl in flachem Gelände, als auch im steilen Hang Freude habe. Dazu ein Schuh der steif genug ist um beim Abfahren genügend Druck auf die Kante zu bringen. Außerdem mit griffiger Sohle, auch bei kurzen Kletterpassagen und er soll sich nach 10km gehen noch anfühlen wie ein Wanderschuh.

Nun, im Frühjahr 2022 hat sich bei mir einiges an Material angesammelt und obwohl ich immer noch auf der Suche nach der eierlegenden Wollmilchsau bin, dachte ich es wäre Zeit hier über meine Erfahrungen zu berichten – komplett unabhängig und mit Sicherheit völlig subjektiv.

Transparenz : Sämtliches getestet Material habe ich mir selber gekauft. Es gibt keine Verbindung zu Herstellern oder Verkaufsstellen. Ich gebe hier ausschließlich meine eigene Meinung und Erfahrung weiter. Die Reihenfolgen ergeben sich nach dem Alphabet, nicht nach einer Wertung

Die getesten Ski

Als Telemarker interessierten mich eher die breiteren Backcountry-Ski, die auch gute Abfahrtseigenschaften versprechen. Auf alle Ski habe ich jeweils eine Voilé 3-Pin Cable Traverse Bindung geschraubt. Die Ski haben alle einen 80 cm langen Schuppenbereich. Bei Fischer und Rossignol ist die Mitte dieses Bereichs ca. 6-7cm vor dem Schwerpunkt, bei Madshus ziemlich genau darunter. 

Fischer S-Bound 112 179cm / 112-78-95
Der Fischer S-Bound 112 hat von den getesteten Ski die breiteste Schaufel und  den kürzesten Radius. Er fährt sich angenehm, die Schuppen stören kaum beim Fahren, die Kanten greifen gut. Nur beim Fahren auf mittelsteilen Pisten (blau und rot) im Telemark-Stil, zog die Spitze des Bergski immer leicht zum Talski und ich verhedderte mich ab und an. Wahrscheinlich nur eine Gewöhnungssache, fiel mir aber auf als ich die Ski wechselte und es mit den anderen besser ging. Im Aufstieg ist der S-Bound sehr griffig und ich brauchte auch in steilen Hängen keine Felle. Inwieweit das auch bei hartem Schnee klappt hab ich noch nicht getestet. Der Ski hat die Möglichkeit Kurzfelle im Steigbereich zu montieren. Habe sie gekauft aber noch nie benutzt. Für mich macht dieser Ski den Eindruck als guter Allrounder.

Madshus Annum 78  175cm / 109-78-95 und Madshus Panorama M78 172cm / 109-78-95
Den Annum 78 gibt es mittlerweile nicht mehr, aber einen Nachfolger, den Panorama M78. Gefühlt hat der Annum ein bisschen mehr Vorspannung als der Panorama, allerdings spüre ich in der Praxis keinen Unterschied. Mit beiden Ski habe ich überhaupt keine Probleme auch steile Hänge zu befahren. Sehr griffig im Aufstieg und wendig bei der Abfahrt. Für diese Ski habe ich normale Klebefelle, musste sie aber noch nicht nutzen – nicht einmal beim Aufstieg in sehr steilen Hängen. Ok, ein paar mehr Kehren waren notwendig, aber ich bevorzuge es  ohne Felle auszukommen.

Rossignol BC 110 Positrack 179cm / 110/78/95
Beim Aufstieg greifen die Rossignol nicht ganz so gut wie die Madshus und der Fischer. Das liegt vermutlich an der stärkeren Vorspannung und eventuell auch daran, dass der Schuppenbereich weiter vorne ist. Auch fühlen sich die Schuppen nicht so scharfkantig an. Bei der Abfahrt empfand ich ihn nicht so wendig wie den Madshus oder den Fischer. Dafür punktete er im Flachem, da kommt man mit ihm am flottesten voran.

Wahrscheinlich müsste ich ihn etwas kürzer fahren – oder mit mehr Gepäck unterwegs sein. Was mich etwas stört, ist der weisse Belag und das helle Design. Wir hatten bei einer Tour einige Bäche zu queren, bei denen wir die Ski in den gegenüberliegenden Hang geworfen haben. Da musste ich ihn mal etwas länger suchen. Trotzdem, auch der Rossignol funktioniert und macht Spaß.

Die Schuppen von Fischer, Madshus und Rossignol im Detail

Faziz Skitest:
Der Madshus ist mein Lieblingsski. Deshalb hat er es letzte Weihnachten auch unter zwei Tannenbäume geschafft: Den meiner Frau und den meiner Tochter.

Vergleichs-Test: Backcountry-Skischuhe für N75-Bindungen

Als Referenz dient mein ca. 30 Jahre alter Telemarkstiefel von Merrell – eigentlich geschustert von Andrew in Montebelluna / Italien. Leider stellt Andrew schon länger keine Telemarkstiefel mehr her, denn dieser Schuh ist immer noch mein Favorit. Hergestellt wie ein vernünftiger Wanderschuh. Obwohl er etwas steifer als ein normaler Wanderschuh ist, kann ich mit ihm ohne Probleme Wandern und auch kürzere Kletterstellen bis UAIA 3 bewältigen. Die beiden robusten Schnallen lassen den Schuh bei der Abfahrt so fest sitzen, dass die Ferse  kein Spiel hat und ich genügend Druck auf die Kanten bringen kann. Zum Aufstieg und im Flachen kann ich die untere Schnalle auch mit Fäustlingen leicht öffnen. Die Sohle ist gut mit dem Schaft verbunden und lässt kaum Torsion zu. Auch das wirkt sich positiv auf die Kraftübertragung zum Ski aus.

Alpina Alaska 75
Der Alpina Alaska ist ein Schuh in dem ich viel Potenzial sehe. Er hat eine breite Zunge und der Schnürbereich ist groß genug, so dass sowohl breite, als auch schmale Füße gut eingepackt werden, um guten Halt zu bekommen aber keine Druckstellen entstehen. Er knickt schön rund ab. Damit treten auch dort keine Druckstellen auf. Die Geheigenschaften sind besser als bei dem Merrell. Auch die Verbindung Sohle / Schuh ist gut gelungen und schön steif. Er wäre mein Favorit, wenn da nicht folgendes wäre: Dadurch dass er nur geschnürt wird, bekomme ich nicht den seitlichen Halt den ich bei der Abfahrt haben will. Ein Torso wie bei Crispi oder wenigstens 2 Schnallen würden dem Schuh deutlich mehr Steifigkeit geben und den Einsatzbereich erweitern. So ist er für mich nur in flacherem Gelände und bei weichem Schnee, wirklich mit Spass zu fahren. Wenn ich nur leicht Kanten muss, merke ich, wie sich mein Fuß im Fersenbereich im Schuh verdreht und sich der Druck auf die Kante verringert.

Ein kleines Plus bekommt die Schlaufe zum Anziehen und Tragen. Allerdings ärgere ich mich immer wieder über die Schnürung. Von Unten nach oben: Position 1 und 2 – Standardösen. Position 3 und 4 mit innenliegenden Kugeln – gut um den Schuh im vorderen Bereich kraftlos fest genug zu bekommen. Bis hierher gut. Position 5 machen den Anschein von klemmenden Zughaken – was gut wäre, allerdings funktionieren meine zumindest in Verbindung mit den mitgelieferten Schnürsenkeln nicht. Position 6 sind keine Haken sondern vernähte Schlaufen, nach einem Paar Zughaken. Ich fange also an die Schnürbändel einzuhaken, muss dann aber wieder fädeln und der schon geschnürte Teil wird wieder locker. Wenn ich dann noch diesen Bereich mit Flaschenzugtechnik schnüren will um den Fersenschlupf zu verringern bin ich kurz vorm Verzweifeln. Die drei folgenden Positionen sind normale Zughaken und bringen meinen Puls wieder leicht runter… Ich mag den Schuh wirklich gerne und überlege mir ob ich an die Schlaufenposition Haken mache. Zusätzlich habe ich mir 2 Paar einfache Rollerblades-Ersatzschnallen gekauft und überlege diese einfach an den Schuh zu schrauben.

Geeigneter Einsatzbereich: FIaches Gelände und Touren mit Wanderabschnitten. Für mich aber leider nicht zu gebrauchen. Die Sohle ist zwar steif genug, jedoch gerade beim Telemarken bietet der Schuh keinen Halt über den Schaft nach hinten und nicht genügend zu den Seiten. Roger sagt, dass er auf  dem Kungsleden, bei den meisten skandinavischen Skiwanderern diese Schuhe gesehen hat.

Crispi Svartissen 75 GTX

Crispi Svartisen 75 GTX
Der Svartisen ist ebenfalls ein Schuh mit viel Potential. Schwarzer Lederstiefel, gute Verbindung zwischen Sohle und Schuh, steif im Sohlenbereich, kaum Torsion und nicht nur zwei Schnallen, sondern auch noch einen Skelettrahmen, der für zusätzlichen Halt sorgt. Dieser Rahmen hat eine vernietete Verbindung an der Seite. Bei der Abfahrt habe ich keine Druckstellen – auch er knickt angenehm. Die Steifigkeit ist im mittleren Schuh/Sohlen-Bereich ein bisschen weicher als Alpina. Ich hatte dadurch aber keinen Nachteil feststellen können. Die Geheigenschaften mit geöffneten Schnallen sind so gut wie bei den Alpina.

Leider ist er mir erheblich zu groß. Normal habe ich Größe 43,5 und ihn deshalb in Größe 44 bestellt. Er fällt aber aus wie Größe 45. Trotz Wollsocken und zusätzlich 2 Paar Neoprensocken bekomme ich ihn nicht eng genug, so dass er mir ausreichend Halt gibt. Die Schnalle ist dann schon komplett zu und ich habe immer noch Spiel. Ein weiterer Nachteil sind die Schnallen an sich. Die rutschen zu leicht durch und zum Öffnen muss ich meine Fäustlinge ausziehen. Da mag ich einfache Schnallen wie bei Rollerblades lieber.

Kommentar Roger: Ich habe die Svartisen eine ganze Nummer kleiner gekauft. So passen sie mir gut. Allerdings sind sie definitiv für breite Füße geschnitten. Für längere Abfahrten ziehe ich beide Schnallen total zu, dann hat der Fuß einigermaßen Halt auf dem Ski.

Der lästige Knick beim BCX Transnordic 75

Fischer BCX Transnordic 75
Der Fischer BCX Transnordic75 ist ein hoher Lederstiefelt ohne viel Schnick Schnack. Mir persönlich ist er zu weit geschnitten und ich muss ihn mit einer zweiten Zwischensohle fahren. Ich mag den hohen Schaft, auch bei Bachdurchquerungen bleiben in diesen wasserdichten Stiefeln die Füße trocken. Die Verbindung Sohle / Mittelbereich / Schaft ist ausreichend steif um Druck auch bei steileren Hängen auf die Kante zu bekommen. Jedoch hat die steife Sohle auch ihre Nachteile. Ich kann die Schuhe nicht so fest zu machen um den Fersenschlupf zu verhindern. Zudem knickt das Leder in beide Füße wenn ich tief im Telemark-Stil fahre. Diese beiden Punkte sollten aber mit weiterem Gebrauch besser werden, wenn das Leder weicher wird. Ein Vorteil ist auf jeden Fall die angenehme Wärme. Die Fischer haben, wie die Alpina hinten Schlaufen zum leichteren Einsteigen und der obere Schaftbereich ist hinten aus weichem Polster. Dadurch bietet er, ähnlich wie der Crispi Freiheit nach vorne und hinten. Das Feature auf der Rückseite, die Ferse mit einem Klettverschluss besser zu Fixieren, ist m.E. purer Designquatsch. Funktioniert einfach nicht. Hier hätte dem Schuh eine wirkliche Schnalle, ggf. nicht hinten sondern vorne, gut getan.

Geeigneter Einsatzbereich: flaches und auch mittelsteiles Gelände, eingeschränkt pistentauglich, lange Touren, kalte Tage und Touren mit kurzen Wanderabschnitten. Für mich aber leider nicht wirklich zu gebrauchen. Die Sohle ist zwar steif genug, jedoch habe ich keine Möglichkeit gefunden meine Ferse zu fixieren.

Rossignol BC X-11 75mm und Rossignol BC X-12 75mm
Beim BC X-11 lässt sich der Innenschuh einfach schnüren, wird mit einer Neoprenhülle mittels Reisverschluss dicht gemacht und hat 2 Ratschschnallen an einem Skelett, ähnlich wie beim Crispi.

Der BC X-12 hat hingegen eine Topschnalle mit Klett, eine Hülle aus Cordura o.ä., eine Schlaufe zum Einsteigen sowie einen Zug um den Schuh oben dicht zu bekommen. Das Skelett vom BC X-12 macht einen stabileren Eindruck, aber genau im Knickbereich über den Zehen ist der seitliche Rand der Sohle niedriger als beim Rest des Stiefels. Das kann Vorteile beim Langlauf im ebenen Gelände haben, jedoch ist der Stiefel dadurch im Sohlenbereich so weich, dass ich keinen Druck auf die Kante bekomme. Da hilft auch das Skelett nichts, da sich der ganze Schuh in sich dreht. Abgesehen davon, dass ich gerne bei der Abfahrt möglichst wenig Torsion im Schuh habe, kann ich mir vorstellen, dass diese ständige Torsion schon beim ersten Einsatz dazu geführt hat, dass sich die Sohle vom Schuh gelöst hat.

Ein weiterer Minuspunkt sind die Schnallen, auch hier ist das Bedienen mit Fäustlingen fast unmöglich. Ansonsten ein sehr bequemer und leichter Stiefel.

Geeigneter Einsatzbereich: flaches Gelände, Skiwanderungen ohne Abfahrten, d.h .Langlauf ohne Loipe.

Fazit Schuhtest:
Wenn man eher aus dem Langlauf-Bereich kommt, sind die getesteten Schuhe alle ok, falls man aber, so wie ich, aus der Telemark-Ecke kommt, kann keiner der Schuhe meinem guten alten Merrel das Wasser reichen. Am ehesten könnte mich noch der Crispi Svartisen überzeugen, wenn er mir nicht zu groß wäre.

Bei den Schuhen ist insgesamt auch zu bemerken, dass sie in kleineren Größen steifer sind und, wenn sie an der Ferse gut passen, deutlich abfahrtstauglicher sein können.

Die Voilé 3-Pin Cable Traverse Bindung

Dass man bei dieser Bindung die Option hat den Kabelzug zu nutzen bietet in meinen Augen gleich 3 Vorteile – Mehr Spurtreue bei der Abfahrt, weniger Belastung durch steiferes Knickverhalten im Schuh und deutlich weniger Belastung in den 3 Löchern der Sohle sowie im Schnabel der Stiefel. Aber ehrlich gesagt bin ich unterwegs immer wieder zu faul den Kabelzug anzulegen.

Vereisung der Voile Steighilfe

Außerdem bietet diese Bindung auch eine Aufstiegshilfe wie man sie vom Skitourengehen kennt. Theoretisch zumindest… denn wenn es so steil ist, dass ich sie nutzen will, brauche ich  Felle und das hab ich mir, wie schon gesagt, bisher erspart. Tatsächlich nervt mich die Aufstiegshilfe eher, vor allem bei nassen weichen Schnee. Es bildet sich kürzester Zeit ein Eisklumpen auf ihr und die Ferse kann nicht mehr so gut den Ski kontrollieren. D..h. wer nicht mit Fellen geht sollte sie weglassen.

Ansonsten macht mir diese Bindung den Eindruck als könnte ich sie noch meine Enkel vererben. Das N75-System ist altbewährt und hat sich durchs Telemarken bis heute gehalten. Ich kenne keine defekte Bindung, nur defekte Stiefel. Wenn es eine wirkliche Weiterentwicklung geben sollte, dann eine Bindung die auslöst wenn die Torsionskräfte in der Stiefelspitze zu groß werden – also eine Sicherheitsbindung. Erst dann glaube ich, kommt ein wirklicher Wechsel. Denn Bindungswechsel heißt auch Stiefel-Wechsel. Mal sehen wie sich z.B. die Rottefella XPLORE entwickelt. Ich kann mir vorstellen dass diese Bindung in der Weiterentwicklung einen einstellbaren Auslösemechanismus bekommen könnte. 

Harscheisen
Dazu hab ich mir die Telemark-Harscheisen von Voile geleistet. Anders als man es von Tourenski kennt, werden diese unabhängig von der Bindung fest auf den Ski montiert. Beim Gehen hebt man die Ski also entweder an, oder die Eisen schleifen im Schnee. Ich war zwar anfangs skeptisch, aber das funktioniert ganz gut und hat sogar einen Vorteil: Gerade wenn es steiler ist und ich die Aufstiegshilfe benutze, greifen die Harscheisen bei dieser Art der Montage 100% in den Schnee. Das Problem, dass die Harscheisen mit Aufstiegshilfe nicht genug eindringen ist damit vom Tisch. Allerdings habe ich bei der Verriegelung aus Kunststoff Bedenken bezüglich Haltbarkeit. Lästig ist, dass vor dem Montieren alles blitzsauber sein muss. Sobald ein Eiskorn dazwischen steckt, oder ein bisschen Schnee am Ski klebt, lässt sich die Verriegelung nicht schliessen.

Mein Resume:

Die eierlegende Wollmilchsau habe ich noch nicht gefunden. Jedoch einige Enten, die zwar schwimmen, gehen und fliegen können, aber halt alles nicht perfekt. Also habe ich ein Sortiment unterschiedlichsten Materials für unterschiedliche Anforderungen. Wirkliche Nieten waren in diesem Test nicht dabei, nur eben die Stiefel, die nicht gepasst haben oder für meine Einsatzbereiche nicht geeignet waren. Fast alles hat Verbesserungspotential. Die Wünsche meiner Freunde, die mit getestet haben, waren eindeutig: Tourenski mit Schuppen um nicht immer anfellen zu müssen. D.h. eine leichte Tourenbindung auf breite Backcountry-Skiern montiert. Ich persönlich bin, als Telemarker, mit meinen Madshus Ski und den Merrel Stiefeln sehr zufrieden. Mal sehen ob mein Umbau bei Alpina mit Schallen was bringt und was sich sonst so im Bindungs- und Schuhbereich tut.

1 Kommentar zu „ERFAHRUNGSBERICHT – Auf der Suche nach der eierlegenden Wollmilchsau“

  1. Servus Jens (und Roger),
    ich lese hier seit letztem Winter mit und danke Euch für die sehr guten und schön geschriebenen Info´s.
    Da ich aus der Langlaufszene (habe aber auch ein paar Jahre mit Snowboarden verbracht) komme, schaue ich natürlich von der anderen Seite (als ihr alten Hasen des Telemarks) auf das Thema Equipment. Mein Ski der Wahl ist derzeit der Fischer Excursion 88 in Kombination mit dem Alpina Alaska. An der Telemarktechnik bin ich dran, aber ich glaube, das brauche ich vor Ort mal etwas Input. Vielleicht tendiere ich dann auch zu den breiteren Ski und dem N75-System. Derweil ist der Fischer für mich ein perfekter Ski, der sehr leicht und griffig ist, aber durchaus mind. die Kurzfelle braucht. Vom Guckaisee auf der steilen MTB-Variante zur Wasserkuppe ging am vergangenen Sonntag ohne Felle nichts. Da war der Vergleich vom Kurz- zum Langfell sehr interessant. Mein Backcountry-Partner Chris ist den gleichen Ski wie ich mit Kurzfellen gegangen, ich hatte die Langfelle drauf. Bei harten und eisigen Bedingungen hatten die Langfelle etwas die Nase vorn.
    Ich wünsche Euch angenehme Feiertage und einen guten Rutsch in einen wunderbaren Backcountrywinter.
    Auf bald mal in der Rhön

    Grüße Steph

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